Lieblingsorte

Folgt mir in den hohen Norden

Hier lade ich euch an meine Lieblingsorte in Skandinavien ein. Ein paar von ihnen dienen auch als Schauplätze für meine Bücher. Alle Bilder, die ihr hier auf der Webseite seht, stammen übrigens von meinen Reisen durch den Norden.

  • – Møn –

       Insel der Gegensätze: Dieses kleine Fleckchen Erde inmitten der dänischen Ostsee ist eine Mischung aus Weltklasse und Weltvergessenheit. Alles ist so unaufgeregt und lädt gerade deswegen zum Verweilen ein, die kleinen Cafés in Stege, die Salzwiesen im Vogelschutzreservat rund um die vorgelagerte Insel Nyord, die sanft gewellten Hügel im Osten, die tollen Strände im Süden. Hier scheint die Zeit stehengeblieben zu sein, hier bekommt man die Ruhe zum Durchatmen. Und dann ist da das Kliff, Møns Klint. Weltkulturerbe, Kreidefelsen, so mächtig und weiß wie ihre Schwestern auf Rügen, das Wasser zu ihren Füßen türkisblau wie in der Karibik. Ein magischer Ort, vielleicht der romantischste in ganz Dänemark. Durch die mächtigen Buchenwälder oben auf der Kliffkrone zu wandern, dabei den Duft des Meeres in der Nase zu haben und die atemberaubende Aussicht zu genießen, ist ein Wahnsinnserlebnis. Ich empfehle, nicht zur Hauptreisezeit im Sommer dorthin zu fahren, sondern in der Nebensaison im Herbst oder Frühjahr. Dann ist es an den Klippen und im Museum nicht so voll und man hat die Wege oft ganz für sich allein. Aber Achtung: Hier befindet sich auch Dänemarks längste Treppe mit 496 Stufen, die es zu bezwingen gilt, möchte man nach unten und am Flintsteinstrand nach Fossilien suchen.

    https://moensklint.dk

  • – Kopenhagen Syd (Amager) –

       mein ganz persönlicher Geheimtipp: Hier möchte ich dem oft unbeachteten Anhängsel Kopenhagens, der Insel Amager (gesprochen Ama‘r), ein Denkmal setzen. Früher genannt die „Scheißeinsel“, weil dort die Abwässer der Stadt verklappt wurden, später jahrzehntelang zwielichtiges Arbeiterviertel, ist es heute eine der vielseitigsten Ecken der Hauptstadt. Ein echter Amagerkaner ist stolz, auf seiner Insel geboren zu sein. Ebenso war ich stolz, einige Jahre dort leben zu dürfen. Hat man einen ganzen Tag Zeit und ist fit für eine längere Fahrradtour (ca. 20 km), findet man hier viel Überraschendes. Man beginnt am besten an der Knippelsbro im Stadtteil Christianshavn. Danach fährt man geradeaus nach Süden die quirlige Amagerbrogade entlang. Hier ist das ursprüngliche Kopenhagen zu sehen mit seinen alten Backsteinhäusern, den vielen kleinen Läden und Cafés und den besten Kanelsnurrer der Stadt von Meyers Bagerie. Am Englandsvej biegt man rechts ab und dann wieder rechts in den Peder Lykkes Vej. Am Kreisel am Ende fährt man nach links auf den Ørestads Boulevard. Dort fährt man vorbei an kühlen architektonischen Wundern aus Glas und Beton. Besonders hervorzuheben ist das Gebäude „8tallet“, das in Form einer Acht angelegt ist. Dort gibt es auch ein nettes Café mit Blick auf das Naturschutzgebiet Kalvebod Fælled.

  • Vom „8tallet“ aus geht es zum Haupteingang des Naturschutzgebietes an der Otto Baches Allé und direkt zum Naturcenter Amager, wo man ebenfalls eine Pause bei Kuchen und Eis einlegen kann (besonders geeignet für Kinder). Auf dem Kanalvej geht es weiter nach Süden durch die Marschwiesen, in denen viele seltene Vogelarten brüten wie u.a.  Fischadler. Am Ende des Weges überquert man den Deich und biegt linkerhand in den Wald hinein. Dort arbeitet man sich diagonal über stille Waldwege und vorbei am Giant Troll Bjarke Cirkelsten hin zur Südküste der Insel, wo ein Fahrradweg direkt am Meer entlang in Richtung Dragør führt. Hier gibt es unzählige Stellen auf den Wiesen und am Strand, an denen man verweilen und den herrlichen Ausblick genießen kann. Folgt man diesem Weg, erreicht man schließlich das idyllische Fischerörtchen Dragør, das direkt aus dem Reisekatalog entsprungen zu sein scheint (ihm widme ich unten einen extra Artikel). Auch hier gibt es jede Menge zu entdecken: die gemütlichen gelben Häuschen im Ortskern und natürlich den Hafen mit der leckeren Fischbude „Dragør Røgerie“.

  • Von Dragør aus fährt man entweder am Meer entlang oder durch die beschaulichen Wohngebiete Richtung Norden und gelangt auf die Straße zum Flughafen. Hier hat man einen guten Blick auf die Øresundbrücke. Dem etwas kahlen Weg folgt man bis zur Landebahn des Flughafens Kastrup, wo die Flieger direkt über einen hinwegstarten. Auch hier bleibe ich oft stehen und lasse mich von dem Wunder der Technik faszinieren. Danach geht es am Flughafen vorbei bis zur „letzten Ausfahrt Dänemark“, verpasst man diese als Autofahrer, geht es rüber nach Schweden. Das wird teuer ;-) Als Fahrradfahrer fährt man einfach über die Autobahn E 20 hinweg und sieht sich dem Neubau des Scandic Hotels gegenüber. Weiter die Straße entlang liegt die Einfahrt zum „Blå Planet“, die nehmen wir und fahren linkerhand am Aquarium vorbei und direkt auf den Fußweg am Jachthafen Kastrup, bis wir den südlichen Bereich des Amager Strandparks erreichen mit dem charakteristischen Seebad „Sneglen“, einer schneckenförmigen Holzkonstruktion, die ins Meer ragt. Einen Kaffee kann man gut beim „Café Baaden“ trinken, bevor man dem Weg, den sich Fußgänger und Fahrradfahrer teilen und der sich entlang der verschiedenen Strandabschnitte schlängelt, weiter nach Norden folgt. Die Abendstimmung ist hier im Sommer besonders schön. Mit einem Glas Wein und frischen Erdbeeren zwischen den Dünen sitzen und den pastellfarbenen Himmel, die glänzende Skyline von Malmö und den eleganten Bogen der Øresundbrücke bewundern.

  • Ab hier hat man nun zwei Möglichkeiten. Will man zurück in die Innenstadt, kann man wieder zur Amagerbrogade fahren und auf dem Weg dorthin in der „Whammy Bar“ in der Østrigsgade Halt machen und sensationell gemixte Drinks zu sich nehmen. Oder man hat noch Power in den Beinen und fährt über den Amager Strandvej und den Raffinaderievej nach Refshaleøen. Auf dem Weg dorthin passiert man das HOFOR Wärmekraftwerk, auch genannt „Copen Hill“ oder „Amager bakke“, auf dessen Dachschräge sich eine Skipiste samt Aussichtspunkt befinden. Der Aufstieg lohnt sich! Man hat einen tolle Aussicht über die Stadt. Als Belohnung holt man sich dann ein Bier in der Microbrewery „Mikkeller“ beim „Reffen Streetfood“ auf Refshaleøen. Dazu wählt man sich eine von Dutzenden Speisen aus aller Welt, schnappt sich einen Liegestuhl (die man hier umsonst benutzen darf) und lässt den Tag mit Blick über den Hafen und die Innenstadt ausklingen. 

    Es gibt auch noch unzählige andere Routen kreuz und quer über Amager, eine davon ist der 2020 ins Leben gerufene „Amarmino“.

    Nachzuradeln oder zu -wandern auf: https://naturparkamager.dk God tur!

  • – Dragør –

       der Inbegriff der Hyggeligkeit: Ein idyllisches Fischerörtchen direkt am Øresund und nur einen Steinwurf von Kopenhagen entfernt. Hierhin kann man eine sehr schöne Fahrradtour unternehmen (geht auch kombiniert mit Metro und Rad – ich empfehle an der Station Øresund auszusteigen und den Weg am Strandpark entlangzufahren), mit dem Auto kommt man natürlich auch nach Dragør. An einem schönen Sommertag findet man hier viele nette Beschäftigungen. Vielleicht beginnt man zuerst am Dragør Søbad, wo man ein erfrischendes Bad mit Blick auf die Øresundbrücke nehmen und danach faul am sog. Mormorstrand (Omastrand) liegen kann. Oder man setzt sich an die mit Gras bewachsenen Hänge des Kastells und schaut hinüber nach Schweden. Wird einem zu langweilig, spaziert man von dort aus in die Ortsmitte und lässt sich durch die verwinkelten Kopfsteinpflastergassen mit den gelbgetünchten und reetgedecken Seemannshäusern und den Stockrosen treiben. Achtung: Traumhafte Fotomotive an jeder Ecke! Von hier aus gelangt man fast zwangsläufig zum kleinen Hafen. Hier kann man sich wunderbar in eines der netten Cafés setzen oder ein Eis und „hjemmelavede“ Waffeln bei „Dragør Is“ essen. Oder man wandert die Mole entlang bis zur letzten Spitze. Wenn man Glück hat, ergattert man einen der Picknicktische, die entlang der Mole aufgestellt wurden. Hat man sich nichts selbst mitgebracht und Appetit auf etwas Deftiges, empfehle ich den Fisch-Imbiss „Dragør Røgeri“. Dort kann man prima ein Schollenfilet oder Krabbenbrötchen essen, dazu ein kühles Bier und die frische Meeresbrise. Aber Vorsicht, die Menüs werden in dänischen Zahlen ausgerufen. Die sollte man für diesen Spaß einigermaßen draufhaben. Möchte man dort nicht sitzen, kann man sich auch leckeren Räucherfisch für zu Hause mitnehmen. Im Sommer ist es an den Wochenenden recht voll in Dragør, denn auch viele Kopenhagener unternehmen mit ihren Familien gern Ausflüge dorthin. Ich empfehle daher einen sonnigen Wochentag oder die Wochenenden in der Nebensaison für einen Besuch. In der Zeit, die ich auf Amager gewohnt habe, waren die Trips nach Dragør jedes Mal wie in kleiner Miniurlaub.

  • – Lofoten –

       arktische Karibik: Ich bin mit der Autofähre von Bodø nach Moskenes übergesetzt, wo ich mir eines der typischen Rorbuer (Fischerhäuser auf Stelzen im Meer) in dem winzigen Ort Tind gemietet habe. Ein Traum von einem Ferienhaus mit Blick auf den kleinen Hafen und auf die schroffen Berge des Festlandes der Ferne, dazu das Geschrei der Sturmmöwen, die dort nisten. Ich will jetzt gar nicht alles über die Lofoten erzählen, dafür reicht der Platz hier nicht. Die Inselgruppe ist einfach der Wahnsinn. Schroffe Berge, türkisblaues Wasser, grüne Hänge, bunte Häuschen, idyllische Häfen. Eine kitschige Blaupause für den skandinavischen Traum. Fotomotive überall! Ich konnte gar nicht genug bekommen, im Großen wie im Kleinen, denn selbst die scheinbar karge Pflanzenwelt entpuppt sich beim näheren Hinschauen als überaus artenreich und wunderschön. Hier habe ich zum ersten Mal Moltebeeren gegessen, die ich allerdings nicht so lecker fand. 

    Ich empfehle zwei Touren. Eine zum Wandern, eine mit dem Auto. Zuerst das Anstrengende, und das ist es wahrlich! Der berühmte „Reinebringen“, ein Aufstieg über roh behauene Treppenstufen bis auf die 481 Meter des Hausbergs von Reine. Wenn man fit ist, ist diese Wanderung easy. Ist man es nicht, wird man ganz schön gefordert. Man sollte auch schwindelfrei sein, denn der Weg ist steil und führt oben direkt am Grat entlang. Im Sommer ist dort viel los, denn jeder will die atemberaubende Aussicht hinab auf Reine mit seinem Fjord genießen und ein Selfie schießen. Man kann sich aber etwas abseits hinsetzen und den Trubel aus der Ferne beobachten. Möchte man auf dem Grat alleine sein, empfehle ich einen sehr frühen Aufstieg (was bei Mitternachtssonne möglich ist) oder man kraxelt in der Nebensaison hinauf. Achtung: Vorher den Wetterbericht zu Rate ziehen, auf diesen mitten im Europäischen Nordmeer gelegen Inseln kann das Wetter schnell umschlagen.

    Meine zweite Tour habe ich mit dem Auto gemacht, weil das Wetter an diesem Tag wechselhaft war. Sie führte mich von Reine auf der E 20 nach Ramberg und bis zum Ende der Insel Flakstadøya. Die Strecke ist nicht weit, nur knapp 50 km, aber man hat ständig was zu gucken. Ich habe gefühlt hundert Mal angehalten, um Fotos zu machen oder einfach nur die Aussicht zu bestaunen. Besonders überrascht war ich von dem Ort Ramberg, bzw. von dessen weitläufigen Strand, der mit karibischem Feeling aufwartete. Weißer Sand und türkisblaues Wasser. Ich habe mir sagen lassen, dass die Lofoten ein Surf-Hotspot für eingefleischte Wellenreiter sind. Nun, wenn man die eiskalten Temperaturen gewohnt ist, ist das sicher ein großer Spaß ;-). Hartgesottene können sich Boards und Neoprens leihen. Auch der kleine Fjord hinter Flakstad ist atemberaubend schön. Ich habe mich auf dieser Tour einfach treiben lassen und einen wundervollen Tag erlebt. Kaffee und Kuchen gibt’s in Ramberg oder man nimmt sich ein Picknick mit. Am Abend war ein kleiner Dip im kalten, klaren Meer der gelungene Abschluss eines abwechslungsreichen Tages. Restaurants für ein abendliches Mahl gibt es in Reine einige, sollte man in seiner gemütlichen Hütte nicht selber kochen wollen. Für mich war es das Schönste, abends mit dem Rücken ans Rorbu gelehnt auf dem Steg zu sitzen und auf die wundervollen Farben der arktischen Mittsommernacht zu schauen mit einem kühlen Lofotenbier in der Hand.

    Hier einige Infos zum Reinebringen:
    https://www.rando-lofoten.net

    Kleine Info für Fahrradfahrer: Man kann die Lofoten auch mit dem Rad erkunden, sollte aber wissen, dass das sehr anstrengend für Körper und Geist ist. Denn es geht ständig bergauf und bergab, und auf den engen, manchmal einspurigen Straßen ist viel Konzentration gefragt, dort ist nämlich alles unterwegs vom LKW bis zum Motorrad. Für meinen Geschmack ein zu gefährlicher Spaß.

  • – Snåsa –

       home of the local Jesus: Der kleine Ort Snåsa, oder Snåase in Südsamisch, liegt ca. 170 km nördlich von Trondheim am Snåsavatnet und nur 35 km von der schwedischen Grenze entfernt. Es ist sie südlichste Sami-Gemeinde in Norwegen, deshalb gibt es dort auch ein kleines Museum über die samische Kultur. Meinen Aufenthalt verbrachte ich allerdings weniger in dem Ort selbst als vielmehr auf einer langgestreckten Schärenhalbinsel, die sich wie eine Felsnadel 2,5 km weit in den See erstreckt. Genauer gesagt war ich zu Gast auf dem Campingplatz des Oldersnæs Gård, betrieben von einem norwegischen Ehepaar und mit so viel Liebe gestaltet wie kein zweiter Campingplatz, auf dem ich bisher war. Psst, Megageheimtipp! Allerdings ist der Platz eher für Zelte geeignet als für riesige Wohnmobile. Rustikale Hütten kann man auch mieten. Die Ausstattung ist eher rudimentär mit Komposttoiletten, aber man bekommt eine heiße Dusche. Und es gibt viel zu entdecken, man kann z.B. mit einer vom Besitzer Bjørn angefertigten Schatzkarte auf eigene Faust die Halbinsel erkunden, mit dem Boot zum Angeln auf den See hinausrudern, am nahegelegenen Sandstrand baden oder abends am Lagerfeuer den Sonnenuntergang über dem Wasser bestaunen. Das war aber noch nicht alles. Auf dem weitläufigen Gelände, auf dem sich der Biohof der Familie befindet, steht auch in altes Spukhaus, das zurzeit ein Mikromuseum beherbergt. Die gelbe Holzvilla gehörte einst einem deutschen Großwildjäger Otto Schulz (1857 - 1935), der es als seine Sommerresidenz benutzte, später wurde es dann von den Nazis okkupiert. Im Haus ist es ein wenig schaurig und gemütlich zugleich. Ganz Mutige können dort sogar übernachten und herausfinden, wie es sich so lebte um 1912 herum, ohne E-Herd, Toilette und fließend Wasser im Haus. – Das sind die weltlichen Dinge, die es auf Oldersnæs zu sehen gibt.

  • Nun zu den anderen, den nicht greifbaren, den wundersamen Energien, die diesen Ort durchströmen. Als ich Bjørn erzählte, dass ich Autorin und auf der Suche nach spannenden Geschichten bin, ging bei ihm ein Fenster auf. Fortan kam er immer wieder an meinem Zelt vorbei und gab eine Geschichte aus der Region zum Besten. Es endete damit, dass ich bei ihm im Wintergarten saß, Kaffee trank, frischgebackene Zimtschnecken aß und Bjørns Geschichten lauschte, die allesamt schön schaurig und vor allem wahr waren! Sie in Gänze hier wiederzugeben, wäre eine seitenfüllende Aufgabe. Eine jedoch will ich erwähnen. Sie handelt vom weltberühmten „Snåsa-Mann“, dem lokalen Jesus, der nunmehr über neunzig Jahre alt ist und durch Handauflegen heilen kann. Leute aus aller Welt reisten nach Snåsa, um Joralf zu konsultierten. Ein norwegischer Autor schrieb sogar ein Buch über ihn (Ingar Sletten Kolloen: Snåsamannen). Da Joralf mittlerweile im Pflegeheim wohnt, steht sein Haus nun leer. Schon zwei Mieter sind wieder ausgezogen, weil sie nachts seltsame Geräusche gehört haben. Es spukt dort, sagten sie und suchten das Weite. Und so ging es munter weiter an abenteuerlichen Geschichten. Aktuelle, alte, sehr alte, aus Kriegszeiten und besseren Zeiten. Bjørn ist wie ein wandelnder Speicher für das lokale Zeitgeschehen, ein wahrer Chronist. Man könnte meinen, dass hier in Oldersnæs die Geschichten direkt entstehen und als kreativer Energiefluss aus der Erde sprudeln und mitten durch einen hindurch strömen. Das war eines der spannendsten und inspirierendsten Erlebnisse auf meiner Reise ans Nordkapp, und ich bin von dem Ort weggefahren mit mindestens fünf Buchideen im Gepäck. Dank Bjørn, der die Energie dieses Platzes einfangen und weitergeben konnte. Ich glaube zwar nicht unbedingt an solch übernatürliche Fähigkeiten, doch Bjørn ist definitiv eine Art Schamane, und ich bin dankbar, ihn getroffen zu haben.

    https://www.oldernesstrandcamp.no/

    https://en.trondelag.com/

  • – Karlskrona (Blekinge) –

       die Schönheit in den Schären: Wirklich eine meiner Lieblingsstädte in Schweden und Schauplatz von „Kalte Nacht“. Die Stadt liegt auf mehrere Schäreninseln verteilt, die durch Brücken miteinander verbunden sind. Man kann dort wunderbar den ganzen Tag verbringen und durch die Innenstadt mit der netten Fußgängerzone schlendern.  Zu Mittag isst man entweder eines der Tagesmenüs der dortigen Restaurants oder am Marinemuseum auf Stumsholmen, wo es ein preiswertes Buffet aus leckeren landestypischen Speisen gibt. Danach kann man wunderbar das Museum nebst Insel und Strandbad erkunden. Eine Bootsfahrt durch den Schärengarten (Abfahrt am Fisktorget) oder einen abschließenden Drink an der Outdoor-Bar des Scandic Hotels runden den Tag ab. Die zarten Pastellfarben des Sonnenuntergangs kann man am besten in lauen Sommernächten von der kleinen Insel Stakholmen aus genießen, die in der Nähe des Fisktorget im Hafen liegt und über eine schmale Fußgängerbrücke zu erreichen ist. Oder man macht noch einen Abendspaziergang oder eine Fahrradtor auf die Insel Dragsö zum Trollskogen. Kleiner Geheimtipp: Ganz in der Nähe von Karlskrona an der Landstraße 28 am Kreisel in Rödeby liegt eine sensationelle Flohmarktscheune (Rödeby Antikt), in der man stundenlang stöbern kann. Ich habe dort schon so einige wundervolle Stücke ergattert.

    https://www.marinmuseum.se/de

  • – Holmsjö (Blekinge) –

       idyllische Kulisse des Bösen: Dieses kleine Dorf 30 km nördlich von Karlskrona an der Landstraße 28 gelegen, hatte das Pech, von mir als Schauplatz für den Thriller „Kalte Nacht“ auserwählt zu werden. Aus diesem Grund und weil ich den echten Bewohnern (die allesamt sehr nett sind!) nicht zu nahe treten wollte, benannte ich den Ort in Hultsjö um. Solltet ihr dort also jemanden treffen, der euch an eine Figur aus dem Buch erinnert, ist das rein zufällig ;-) Kein Zufall dagegen ist der Name der Pizzeria, „Melkers Restaurang“, den ich im Buch so gelassen habe. Denn sie allein ist schon eine Reise nach Holmsjö wert. Eine riesige Auswahl an superleckeren Pizzen, dazu ein kühles Mariestads Bier – was will man mehr für einen perfekten Abend? Ansonsten lohnt sich ein Besuch beim Dorfcafé nur hundert Meter weiter von „Melkers“ entfernt (hat im Winter geschlossen). Es liegt an einem kleinen See und bietet leckeren selbstgebackenen Kuchen. Auch der Krabbensalat ist der Hit! Am Bredasjön noch etwas weiter im Norden kann man ein erfrischendes Bad am dorfeigenen Strand nehmen und anschließend in den umliegenden Wäldern nach Pfifferlingen und Steinpilzen suchen. Holmsjö ist übrigens gut für einen mehrwöchigen Urlaub im Ferienhaus geeignet (entgegen der Beschreibung in meinem Buch).

    http://melkerspizzeria.se/

  • – Jönköping (Småland) –

      Heimat von Trollen und Riesen: In diesem Tipp geht es weniger um die Stadt selbst, in der man natürlich auch nett durch die Fußgängerzone schlendern und in den Restaurants am See essen kann. Es geht vielmehr um das Läns Museum, in dem eine Dauerausstellung (momentan sogar mit gratis Eintritt: Stand März 2021) über meinen absoluten Lieblingskünstler beheimatet ist: John Bauer. Der berühmte schwedische Märchenmaler, der sich mit seinen Bildern von Trollen, Riesen und anderen wundersamen Waldbewohnern ein unvergessliches Denkmal gesetzt hat. Ich gerate immer ins Schwärmen, wenn ich über seine Bilder rede, die ich nun schon sehr oft „live“ bewundern durfte. Mit seinen detailreichen Aquarellen und Zeichnungen hat er es nicht nur geschafft, die schwedischen Wälder auf magische Weise zu porträtieren, sondern auch den Betrachter in die zauberhafte Welt der nordischen Märchen und Sagen hineinzuziehen. Leider starb der Künstler viel zu früh und tragisch bei einem Schiffsunglück auf den Vätternsee (1882 – 1918). Was hätte er sonst noch alles für wunderbare Bilder gemalt?

    Mehr findet ihr unter:
    https://jonkopingslansmuseum.se

    Oder:
    https://www.visitsmaland.se

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